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Warmes Abwaschwasser und Mythen über die Kosten |
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Wenn man keinen Geschirrspüler hat, braucht man zum Abwaschen warmes Wasser. Meine Oma hatte früher immer wieder einige Tipps auf Lager. Einer davon ist, dass man das Spülbecken effizienter ausnutzt, indem man eine große Plastikschüssel hineinstellt und dieses aufüllt. Das schont nicht nur das Spülbecken vor Kratzern, auch das Geschirr wird nicht so leicht kaputt. Und natürlich spart man Wasser, das vorher teuer erhitzt werden muss. Genau um den letzten Teil geht es auch in diesem Blogpost. Über die günstigste Möglichkeit zum Erhitzen von Wasser. Meine Oma hatte da einige Mythen auf Lager, auf die sie bis zuletzt immer geschworen hatte. Es läuft auf die Frage hinaus, ob Strom günstiger als Gas ist. Ob etwas dran ist? Das möchte ich heute endlich klären!
Das Experiment bestand aus einem ca. 10 Liter großen Becken. Das ist natürlich nicht sehr realistisch, aber um halbwegs vernünftige Werte zu bekommen ist eine größere Menge erforderlich. Dieses sollte mit warmen Wasser aufgefüllt werden, das ungefähr 40° hat. Die Temperaturmessungen fanden mit einem Infrarot und Badethermometer statt. Für den Vergleich standen folgende Möglichkeiten zur Verfügung: Gas-Durchlauferhitzer, Elektro-Wasserkocher und ein Gasherd. Das Triell wurde also zwischen Gas/Strom/Gas ausgetragen. Normalerweise wird das Wasser einfach mit dem Durchlauferhitzer erwärmt, meine Oma meinte aber, dass es mit Strom günstiger ist. Mein Test ist nicht 100% repräsentativ, aber für einen groben Überblick reicht er vollkommen. Alle Preise entsprechen einem Standardtarif von Wien Energie inklusive aller Steuern und Abgaben. Lasst die Spiele beginnen...
- Test 1: Durchlauferhitzer
Zweifelsohne die schnellste Methode, um das Becken voll zu füllen. Viel gibt es dazu auch nicht zu schreiben, da es relativ unspektakulär ist. Der Verbrauch wurde einfach vor Beginn und nach dem Ende des Tests am Gaszähler abgelesen, während keine anderen Geräte aktiv waren.
Kosten für 10 Liter: 0.0492 Euro (~0.0558 m³ Erdgas)
- Test 2: Wasserkocher
Für den Test wurde die maximale Temperatur mit 70° gedrosselt. Außerdem wurde das Becken immer wieder zusätzlich mit kaltem Wasser aufgefüllt, um auf die gewünschte Zieltemperatur von 40° zu kommen. Die Kochvorgänge fanden hintereinander statt, wodurch ein wenig Temperatur verloren ging. Theoretisch wäre ein realer Preis vermutlich niedriger. Wie es mit vollen 100° aussieht, bleibt leider auch offen, da man dann mehr kaltes Wasser hinzugeben hätte können. Der Verbrauch wurde mit einem Stromverbrauchsmessgerät direkt an der Steckdose ausgewertet. Diese Methode ist eindeutig deutlich langsamer...
Kosten für 10 Liter: 0.0888 Euro (~0.4 kWh Strom)
- Test 3: Gasherd
Der Vorteil an dieser Methode ist, dass man die gewünschte Temperatur (40°) auch sofort und direkt erreicht. Allerdings sind die Ergebnisse je nach Topfgröße, Flammengröße und der Wunschtemperatur stark schwankend. Allgemein kann man bei diesem Test sagen, dass die realen Kosten normalerweise noch höher liegen. Auch hierbei wurde wieder direkt am Gaszähler abgelesen.
Kosten für 10 Liter: 0.0792 Euro (~0.09 m³ Erdgas)
Fazit und ein Gewinner!
Eindeutiger Gewinner ist der Durchlauferhitzer. Schnell, günstig und einfach unschlagbar. 10 Liter Wasser wurden mit weniger als 5 Cent erhitzt! Der zweite Platz geht an die übrig gebliebenen Teilnehmer, da sie fast gleiche Ergebnisse erzielt haben. Der Preis dafür ist fast doppelt so hoch! Der Mythos der günstigeren Wassererhitzung wäre damit (für mich) widerlegt.
Ein sinnvoller Einsatzzweck bleibt aber trotzdem und da hatte meine Oma vollkommen recht: Wenn man angebrannte Töpfe aufkocht ist es logischerweise sinnvoll, wenn man ihn gleich ganz anfüllt und das Wasser zum Abwaschen verwendet. Das ist dann tatsächlich günstiger und schont die Umwelt gleich doppelt. Das wäre aber schon das einzige Szenario.
Résumé: Strom ist für diesen Zweck somit nicht günstiger!
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